Der Zwergrohrkolben (Typha minima) ist eine typische Pionierart großer alpiner Flussauen und besiedelt vorzugsweise frisch angelegte Altwasser mit sandig-schluffigen Ablagerungen, die immer etwas abseits vom Hauptgerinne zu finden sind.
Durch Flussbaumaßnahmen in den letzten 100 Jahren ist heute diese Art in Europa so stark zurückgegangen, dass sie in den Roten Listen als akut vom Aussterben bedroht eingestuft wird. Heute sind die verbliebenen kleinen Populationen im Alpenraum meist isoliert und haben zum Teil die kritische Populationsgröße bereits unterschritten. Deshalb sind Hilfsmaßnahmen zu setzten, welche das Überleben des Zwergrohrkolbens sichern.
Übrigens befindet sich im Naturpark Tiroler Lech eines der größten Vorkommen des Zwergrohrkolbens im Alpenraum.
Seit mehreren Jahren wird für diese vom Aussterben bedrohte Pflanzenart ein Artenschutzprogramm im Naturpark Tiroler Lech mit folgenden Zielsetzungen durchgeführt:
Das Artenschutzprogramm wird seit 2003 von Prof. Dr. Norbert Müller von der Fachhochschule Erfurt, Fachgebiet Landschaftspflege und Biotopentwicklung wissenschaftlich vorbereitet und fachlich begleitet.
Seit 2012 wird durch Prof. Mag. Dr. Konrad Pagitz im Botanischen Garten der Universität Innsbruck eine Erhaltungskultur für den " Lechtal"-Zwergrohrkolben betrieben, die zum Ziel hat, Pflanzen für laufende Wiederansiedlungsprojekte vor zu halten.
Seit Beginn des Artenschutzprogramms sind im Rahmen von Umweltbildungsmaßnahmen viele Lechtaler Schülerinnen und Schüler maßgeblich bei der Wiederansiedlung und Pflege des Zwergrohrkolbens beteiligt.