Das Ranzental (840 – 1.005 m ü. M.) befindet sich westlich vom Ortskern der Gemeinde Musau. Zwischen dem Berg „Ranzen“ und dem Musauer Berg verbindet dieses Tal die Gemeinde Musau und die Stadt Vils. Bereits 1990 wurde dieser Bereich als „Geschützter Landschaftsteil“ ausgewiesen. Trotz der entfernten Lage zum Lech gehört das Ranzental mit einer Größe von 89,9 ha zum Naturpark / Naturschutzgebiet Tiroler Lech.
Hier befindet sich ein ganz besonderer Buchenwald, mit über dem Boden in ihrem Wuchs stark gekrümmten Bäumen. Nah nebeneinander liegen ein Niedermoor, ein Hochmoor und lichte Waldhänge mit seltenen Orchideen.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass alle Stämme knapp über dem Boden stark gekrümmt sind. Dies zeigt an, dass der Boden sich bewegt hat. Die Ursache dafür ist in einer Mure oder in einem Felssturz zu suchen.
Der Buchenbestand ist bereits sehr alt – langsam wachsende Moose und Flechten am unteren Teil der gebogenen Stämme geben einen Hinweis.
Der Hundsarschbach fließt durch den geschützten Landschaftsteil meist versteckt hinter einem Waldstreifen. Er ist stark geschiebeführend, was deutlich an den hohen Schotterwällen zu erkennen ist. Naturnahe Gehölzstreifen fehlen an bestimmten Bereichen vollständig.
Für dieses schützenswerte Gebiet wurde ein Bewirtschaftungsplan erstellt, um die besonderen Lebensräume und Arten zu erhalten.
Die südexponierten, steilen Hänge im Ranzental erwärmen sich leicht und sind trocken. Es wachsen besonders seltene wärmeliebende Pflanzen, wie die ästige Graslilie und viele geschützte Orchideen (Mückenhändelwurz, Brand- und gefleckte Knabenkraut).
Ein Niedermoor mit seinen dichten Grasbüscheln, den Kleinseggen, ist im Laufe der Zeit auf dem feuchten Untergrund entstanden. Die Niedermoorstreuwiesen werden teils beweidet, extensiv bzw. intensiv oder nicht mehr bewirtschaftet.
An manchen Stellen sind degradierte als Streuwiesen genutzte Hochmoore und Kleinstgewässer eingebettet. Im Südosten des Ranzentals befindet sich ein Hochmoor, das von einem Fichtenwald umgeben und bereits stark zugewachsen ist.