Der Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) macht die Nacht zum Tag. Die bis zu 8 cm langen Steinkrebse sind durch die Tiroler Naturschutzverordnung geschützt und zählen zu den Flusskrebsen im Naturpark Tiroler Lech. Die Körperproportionen des Steinkrebses ähneln jenen des Edelkrebses (Astacus astacus), einer in Mitteleuropa einheimischen Flusskrebsart. Allerdings ist der Steinkrebs wesentlich kleiner und hat nur eine Leiste hinter dem Auge und nicht zwei hintereinander liegende wie der Edelkrebs. Die Körperfarbe ist beige-braun bis hin zu einem bläulichen oder grünlichen Braun. Die Unterseiten der kräftig ausgebildeten Scheren sind beige bis weiß. Wie alle anderen Süßwasserkrebse hat der Steinkrebs abgeplattete Endgliedmaßen, die einen Schwanzfächer bilden.
Sie besiedeln kalte, teils sehr kleine Bäche und Uferbereiche von kühlen, höher gelegenen Seen. Im Sommer müssen die Gewässer mindestens 8 °C erreichen, dürfen jedoch nicht über 23 °C steigen (Temperaturoptimum zwischen 14 – 18 °C). Zudem müssen die Gewässer klar und sauber sein. Weil der Steinkrebs sehr standorttreu ist, eignet er sich als Leitart, um den Gewässerzustand zu bestimmen. Im meist kiesigen Untergrund baut er kleine Höhlen unter Steinen oder Totholz, die als Wohnröhren dienen.
Der Steinkrebs bevorzugt kleine Wasserinsekten und frisst auch abgefallenes Laub, kranke Fische und Aas und sorgt so als eine Art Gewässerpolizei für die Pflege der Gewässer.
Von Oktober bis November ist die Paarungszeit der Steinkrebse. Das Weibchen trägt die Eier an den hinteren Gliedmaßen, bis im Juni schwimmfähige Larven schlüpfen.
In Österreich zählt der Steinkrebs zu den häufigsten heimischen Krebsen, dennoch ist er bereits in den Roten Listen Österreichs als gefährdet eingestuft